Radfahren am Kaiserstuhl

Weinreben, Wälder, Winzer – Wahnsinn! Der Kaiserstuhl und sein Umland sind so eine schöne Gegend im Süden von Baden-Württemberg. Ideal für einen Kurzurlaub oder auch mehr. Radfahren – sei es mit oder ohne Ebike – ist am Kaiserstuhl einfach toll. Hier hat man moderate Höhenmeter und eine schöne Mischung aus landwirtschaftlichen Flächen, Wald und Weinbergen. Außerdem kommt man durch viele sehenswerte Orte und an unzähligen Weingütern vorbei. Klar, dass der Weingenuss während der Radtour eher moderat ausfallen sollte- aber man kann sich ja am Abend nach der Tour gemütlich dem Wein hingeben.

Mein „Best of Ebike“-Tourentipp

In jeder Jahreszeit bietet das Radeln rund um den Kaiserstuhl neue Reize und eine attraktive landschaftliche Vielfalt. Ich starte ganz im Süden von Breisach in Niederrimsingen, radele Richtung Norden nach Merdingen und gelange dann auf die mit einem speziellen Logo gekennzeichnete Tuniberg-Tour nach Gottenheim. Allein der Tuniberg ist schon eine super Weingegend: Man ist  hier nicht nur mitten in Weinbergen unterwegs, sondern hat auch noch eine tolle Aussicht auf die Schwarzwaldberge und den Kaiserstuhl, den es zu eradeln gilt.  Von hier aus geht es weiter Richtung Norden Richtung Bötzingen. Hier wechsele ich auf die Vulkan-Tour über Bahlingen nach Endingen am Kaiserstuhl – ganz im Norden des Kaiserstuhlmassivs. Nicht nur Endingen, auch die anderen Orte sind es Wert, eine Pause einzulegen und sich in der örtlichen Gastronomie eine Jause, einen Kaffee oder eine Erfrischung zu gönnen.

Blick vom Tuniberg auf den Schwarzwald (Foto: HikeKarin.com)
Endingen am Kaisertuhl (Foto: HikeKarn.com)

Es geht weiter über den Kaiserstuhl-Radweg Richtung Sasbach und Jechtingen, der einige Kilometer parallel zum recht neuen, Badischen Weinradweg verläuft. Hier habe ich Tuchfühlung mit dem ruhigen Rhein. Sehr idyllisch begleitet die Radstrecke das Rheinufer und die Aussichten auf die Staustufen und Paddler sind echt ungewohnt. Denn hier plätschert der Rhein ruhig und die Rheinschifffahrt selbst wird umgeleitet auf den Grand-Canal-D´Alsace – den parallel verlaufenden Kanal.

Badischer Weinradweg (Foto: HikeKarin.com)
Radweg am Rhein (Foto: HikeKarin.com)

Bei Burkheim verlasse ich den Kaiserstuhl-Radweg und switche auf die Kaiser-Tour um, die mich nach Vogtsburg im Kaiserstuhl führt. Diesem Routenlogo folge ich auch nach Bickensohl – der Wiege des Grauburgunders.

Rebenlandschaft bei Bickensohl (Foto: HikeKarin.com)

Hier wechsele ich auf die Rhein-Tour bis Ihringen und dort treffe ich wieder auf die Tuniberg-Tour, die mich zurück nach Niederrimsingen bringt.

Nach gemütlichen vier Stunden und 60 km bin ich wieder am Ausgangspunkt angelangt und habe trotz Elektrounterstützung das Gefühl, dass ich einen wunderbaren, sportiven Ausflug erlebt habe. Am Abend genieße ich den Kaiserstühler und Tuniberger Wein und einen selbst und frisch gekochten Spargel der Region. Welch eine wunderbare Verbindung!

Belohnung mit regionalem Spargel und Winzerwein (Foto: HikeKarin.com)

Ich habe mich hier nicht über die diversen Rebsorten, Weinbaupraktiken und Weinlagen der Region geäußert. Das können andere Experten ja auch viel besser 😉 Und die exakten Routenbeschreibungen findet Ihr auf dem Tourenplaner der Schwarzwald Touristik. Kostenfrei auch zum Download.

Demnach hoffe ich, dass mein persönlicher Tourentipp einfach nur gut ankommt und wünsche allen, die das nachradeln, ebenso schönes Wetter, wie ich es im April hatte. Hier sind die Tourendaten und der Routenverlauf zur Ansicht:

Routenverlauf – HikeKarin´s – Ebike Tourentipp

Tipps zur Reiseplanung

Idealer Ausgangspunkt zum Radfahren am Kaiserstuhl ist Breisach am Rhein. Hier hat man nicht nur eine gute Bahnverbindung in alle Richtungen, sondern ist auch ganz nah an der französischen Grenze. Natürlich kann man auch in anderen Orten rund um den Kaiserstuhl quartieren. Es gibt eine große Auswahl an Hotels und wunderschönen Ferienwohnungen. Ich habe in Niederrimsingen im Gästehaus Herzig gewohnt. Hier gibt es mehrere gemütliche Ferienwohnungen in einer umgebauten alten Scheune- echt urig und modern zugleich. Im Erdgeschoss befindet sich eine schöne Sauna -ideal für zwei Personen und individuell nutzbar.

Gästehaus Herzig (Foto: HikeKarin.com)

Weitere Unterkünfte findet Ihr auch mit Unterstützung der Breisach-Touristik. Wer im Landkreis Breisach-Hochschwarzwald in einem touristischen Betrieb übernachtet, erhält im Rahmen der Kurtaxe die KONUS-Karte (KONUS-Gästekarte | Schwarzwald Tourismus GmbH (schwarzwald-tourismus.info), mit der die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel im Nahverkehr sowie Eintritte in zahlreiche Einrichtungen kostenfrei sind.

Das Kaiserstuhlgebiet und der benachbarte Tuniberg bieten wirklich schöne Radtouren. Alle Routen lassen sich auch miteinander verbinden. Die Strecken sind jeweils mit eigenem Routenlogo gekennzeichnet, wodurch die Orientierung bestens gegeben ist und man sich auch spontan für eine andere Strecke entscheiden kann. Die ausführliche Wegebeschreibung, Anreiseinformationen, Karten mit kostenfreier Downloadmöglichkeit gibt es auf dem Tourenportal von Schwarzwaldtourismus: Der offizielle Schwarzwald-Tourenplaner (touren-schwarzwald.info) sowie auf der dazu gehörenden App Schwarzwald App | Schwarzwald Tourismus GmbH (schwarzwald-tourismus.info)

Die Radtour habe ich im Rahmen einer Recherchereise in Kooperation mit Breisach-Tourismus erlebt. Meine persönliche Meinung bleibt davon unbeeinflusst.

Nachtrag: Wer Lust hat, den Kaiserstuhl einmal zu „überwandern“- dem empfehle ich meinen Blogbeitrag zum Kaiserstuhlpfad.

Kaiserlich wandern auf dem Kaiserstuhlpfad

Aussichtsreicher Kaiserstuhl (Foto: HikeKarin.com)

Einmal über den Kaiserstuhl auf einer durchmarkierten Route wandern und das komplette Vulkanmassiv erleben: Das ist seit dem Jahr 2019 möglich! Der rund 22 km lange Kaiserstuhlpfad wurde nicht nur in das Wegenetz der Region integriert, sondern auch als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifiziert. Wer diesen Weg geht, der wird nicht nur die berühmten Weinlagen des Kaiserstuhls erleben, sondern auch artenreichen Buchenwald und meterhohe Lösswände bewundern können. Ich finde, er bietet auch dadurch ein geballtes Wandererlebnis, weil die Strecke in einer Tagestour zu meistern, wenngleich sportlich anspruchsvoll ist.

Am Anfang war Endingen

Direkt am Bahnhof von Endingen am Kaiserstuhl befindet sich der erste Wegweiser mit dem Logo des Kaiserstuhlpfades. Zunächst geht es durch das hübsche Städtchen mit seinen historischen Gebäuden, seinen Geschäften und Gastronomiebetrieben. Hier kann man sich mit Kaffee stärken und den Rucksack für ein Picknick unterwegs füllen. Denn es gibt auf der gesamten Strecke kaum Einkehrmöglichkeiten, dafür aber viele schöne Pausenstellen. Aber dazu später mehr.

Verkehrsbüro Endingen (Foto: HikeKarin.com)

Aus dem Ort hinaus wandert man durch ein idyllisches „Kastanien-Alleechen“ – also eine Kastanienallee, die den Wanderpfad begleitet und nur zu Fuß zu erleben ist. Sanft und stetig ansteigend werden über drei Kilometer kaum merklich mehr als 300 Höhenmeter bis zur Katharinenkapelle gemeistert. Hier gilt es erstmal zu verschnaufen. Leider ist die Aussicht zugewachsen, schade. Man muss sich schon auf eine Bank stellen, um einen Blick auf die Rheinebene nach Norden zu erhaschen. Aber Aussichten gibt es noch genug auf dem Kaiserstuhlpfad.

Kastanien-Alleechen bei Endingen (Foto: HikeKarin.com)

Mittendrin im kalten Vulkan

Auf- und abwärts winden sich Waldpfade und Wiesenwege über die Kaiserstuhlhöhen. Vor 16 Millionen Jahren brodelte hier ein Vulkan, ergoss über 3 Millionen Jahre Schicht für Schicht Lava, die insgesamt nahezu 60 m² Fläche überdeckt. Dies ist die Ursache für die kleinteilige Vielfalt und Fruchtbarkeit der Böden. Kernig sind einige Auf- und Abstiege zu den Gebirgskuppen, die auf über 550 m Höhe führen. Das ist absolut gesehen nicht wirklich hoch, dennoch empfindet man die Landschaft durchaus als Mittelgebirge, denn der Kaiserstuhl erhebt sich abrupt aus dem Oberrheingraben. Das wird einem spätestens nach der Besteigung des 28 m hohen Aussichtsturms auf der rund 550 m hohen Eichelspitze bewusst. Von hier bietet sich ein 360°-Blick auf den Schwarzwald im Osten, die Vogesen im Westen sowie nördlich und südlich auf den absolut ebenen Oberrheingraben mit seinen ausgedehnten Spargel- und Erdbeerfeldern.

Eichelspitze-Aussichtsturm (Foto: HikeKarin.com)

Zartes Grün begleitet den Wanderweg im Frühling, Buschwindrösschen und Orchideenwiesen zeigen erste Farbklekse. Die Stille im Wald wird nur durch das Frühlingsgeschwätz der Vögel unterbrochen. Ansonsten ist man hier oben fern von Straßen und Bahnstrecken, Fabriken oder trubeligen Hotspots. Zwischendurch gibt es immer ausreichend Möglichkeiten, auf Holzbänken zu pausieren und zu vespern. Da bleibt auch mal für 30 Minuten die Zeit stehen. Noch nicht einmal ein Wimpernschlag in der Erdgeschichte… 

Kaiserstuhlpfad im sanften Waldgrün (Foto: HikeKarin.com.)

Das Muss zum Schluss

Was wäre eine Kaiserstuhlwanderung ohne Tuchfühlung zu den Weinreben? Ein No-Go! Nach rund zwei Dritteln der Wanderstrecke wird das Waldkleid gegen Weinberge getauscht. Eine komplett andere Landschaft öffnet sich bei Bickensohl- der Wiege des Grauburgunders. Hier wandert man durch die breiten Weinterrassen, auf Wiesen- und Wirtschaftswegen und hinter jeder Kurve bietet sich ein anderer Blick.

Weinberge bei Bickensohl am Kaiserstuhl (Foto: HikeKarin.com)

An diesem Mosaik der Landschaft kann ich mich kaum satt sehen- es ist wieder Zeit für eine Pause. Beim Anblick der Frühlingsblüher zwischen den noch laublosen Zeilen von Burgunderreben stelle ich mir die Weinberge im Jahresverlauf vor: Vom sommerlichen Grün bis zum herbstlichen Bunt wird der Anblick vermutlich nie langweilig sein.

Auf den letzten fünf Kilometern durchwandert man beeindruckende Hohlwege mit steilen Lösswänden und erfährt, wie diese Kulturlandschaft gepflegt und erhalten wird. Dass Löss nicht vulkanisch entstanden ist, sondern durch Wind in den Zwischeneiszeiten des Pleistozäns angeweht und über 100.000 Jahre lang angehäuft wurde, gibt der Gegend eine weitere geografische Auszeichnung und den Weinreben ein besonderes Terroir. Keine Frage, dass man nach dieser Wanderung den Kaiserstühler Wein probieren und den Tag so ausklingen wird.

Löss-Hohlwege bei Ihringen (Foto: HikeKarin.com)

Praktische Hinweise zur Tour

Wer im Landkreis Breisach-Hochschwarzwald in einem touristischen Betrieb übernachtet, erhält im Rahmen der Kurtaxe die KONUS-Karte (KONUS-Gästekarte | Schwarzwald Tourismus GmbH (schwarzwald-tourismus.info), mit der die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel im Nahverkehr sowie Eintritte in zahlreiche Einrichtungen kostenfrei sind.

Mit der Bahn erreicht man von Breisach am Rhein über Ihringen mit Umstieg in Gottenheim in rund 45 Minuten den Startpunkt der Tour in Endingen am Kaiserstuhl.

An den Wegekreuzungen sind Wegweiser mit Kilometerangaben sowie dem Logo des Kaiserstuhlpfades angebracht. Unterwegs folgt man der gelben Raute- das typische Markierungszeichen des Schwarzwaldvereins, der sich um die Wanderwege kümmert.

Einige Strecken – vor allem zu den Bergkuppen und in den Weinbergen, sind sehr steil und erfordern Trittsicherheit aufgrund des teils gerölligen, teils staubigen Untergrundes. Hier hätte ich mir Zick-Zack-Pfade gewünscht. Wanderstöcke sind zu empfehlen. Ansonsten erfordert der Weg keine besonderen Fähigkeiten, außer Ausdauer wegen der Länge der Wanderstrecke.

Die ausführliche Wegebeschreibung, Anreiseinformationen, Karten mit kostenfreier Downloadmöglichkeit gibt es auf dem Tourenportal von Schwarzwaldtourismus: Kaiserstuhlpfad • Wanderungen » Der offizielle Schwarzwald-Tourenplaner (touren-schwarzwald.info) sowie auf der dazu gehörenden App Schwarzwald App | Schwarzwald Tourismus GmbH (schwarzwald-tourismus.info)

Die Wanderung habe ich im Rahmen einer Recherchereise in Kooperation mit Breisach-Tourismus erlebt. Meine persönliche Meinung bleibt davon unbeeinflusst.

Vulkanismus, Camping und Wandern am Laacher See (Eifel)

So schön kann Heimat sein! Bei allem Fernweh tut es gut, sich mal wieder darauf zu besinnen, dass es auch in Deutschland echt schön ist. Zu meinen Lieblingsorten zählt der Laacher See in der Eifel, zwischen Bonn und Koblenz gelegen.

SONY DSC

Laacher See – Eifel

weiterlesen

Ich bin drüber – Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück trotz Schwindel geschafft

Ja verflixt – es ist ein Erlebnis! Auch wenn ich sonst kein großer Fan von hohen Aussichtstürmen, Klettersteigen, Bungee Jumping oder wackelnden Hängebrücken in schwindelerregender Höhe bin.

Ich bin düber - Hängeseilbrücke Geierlay (Foto: Hikekarin.com)

Ich bin düber – Hängeseilbrücke Geierlay (Foto: Hikekarin.com)

weiterlesen

Kurztrip nach München mit Teenagern

Juchhee, endlich Sommerferien! Nun heißt es: „Koffer packen“ für den wohlverdienten Wanderurlaub in den Alpen. Auf der Durchreise besuchen wir München für ein paar Tage. Hier ist es kurzweilig, erfrischend und familiär…. auch ohne Oktoberfest!

Zünftige Gondeln im Riesenrad von Münche n

Zünftige Gondeln im Riesenrad von Münche n

weiterlesen

Ein besonderes Marathon-Erlebnis

Mal ehrlich: Was hast Du im Kopf, wenn Du an einen Marathonevent denkst? Mindestens 30.000 Läufer am Start, ein Sprecher peitscht die Stimmung an, laute Musik sorgt für Partyatmosphäre, Du bist motiviert, hast gut trainiert, schaffst vielleicht Deine Bestzeit und Deine Fans jubeln Dir im Zieleinlauf zu, oder? Beim Rheinsteig-Erlebnislauf ist das anders.

Rheinsteig-Erlebnislauf: Laufen mit Aussicht (Foto: Hikekarin.com)

Rheinsteig-Erlebnislauf: Laufen mit Aussicht (Foto: Hikekarin.com)

weiterlesen

Urwaldsteig Edersee – Wald, Wälder am Wäldesten

Nicht genug kriegen – Wald in seiner bunten Vielfalt des Herbstes. Wer das sucht, ist im Nationalpark Kellerwald am Edersee genau richtig. Und auf einem Teil des Urwaldsteigs oder auch Kellerwaldsteigs geht man durch den Nationalpark hindurch, der für seine alten Buchenbestände so bekannt ist. Blicke auf einen der größten Stauseen Deutschlands gibt es zu hauf, aber besonders viel wunderschönen Mischwald.

 

Blick auf den Edersee (Foto: hikekarin.com)

Blick auf den Edersee (Foto: hikekarin.com)

weiterlesen