In Rom gibt es zwei U-Bahnlinien mit Namen A und B. Dazwischen fahren viele Busse und ein paar Straßenbahnen durch die Stadt, oft überfüllt oder dem Stau ausgesetzt. Wer etwas in Rom besichtigen will, geht am besten zu Fuß.

Eine Skyline von Rom – Kirchen, Basiliken und Monumente
Natürlich sind die Top-Sehenswürdigkeiten von Rom für einen Aufenthalt klar: das antike Rom mit Colosseum und Forum Romanum, der Vatikan mit Petersdom und den Vatikanischen Museen, Spanischen Treppe, Capitol, Trevibrunnen, Pantheon und Piazza Navona etc. Alle haben es verdient, besucht zu werden. Ich möchte daher hier nur ein paar zusätzliche Ausflugsideen vorschlagen, die gleichzeitig auch Bewegung bieten.
1. Orientierung: Rund um das Nationaldenkmal am Piazza Venezia
Das Denkmal „Monumento Nazionale“ wurde dem König Vittorio Emanuele II zu ehren erbaut, der erste König seit Erlangung der italienischen Wiedervereinigung im Jahr 1870. Im Volksmund wird es wegen seiner protzigen Gestalt, die von allen Romhügeln aus weithin sichtbar ist, als „Schreibmaschine“ oder „Torte“ bezeichnet.
Für einen ersten Tag in Rom halte ich den Besuch des Nationaldenkmals für ideal, denn von seiner kostenlos erreichbaren Aussichtsterrasse hat man einen besonders guten Überblick über Rom. Man ist sozusagen mittendrin, sieht den Petersdom, das Colosseum und die umgebenden Berge und erhält ein Gefühl für die Dimensionen der Stadt. Wer noch besser sehen möchte, kann kostenpflichtig einen gläsernen Aufzug auf das Dach nehmen.
Um den Platz Piazza Venezia dreht sich eigentlich alles, was in Rom rein oder raus muss. Da es dort keine Metrostation gibt, schlage ich vor, an der Station „Cafour“ auszusteigen, ca. 20 Minuten durch die hübschen Seitenstraßen zur Via Nazionale zu spazieren und nach dem Besuch des Nationaldenkmals entlang der Via die Fori Imperiali zur Metrostation „Colosseo“ zu flanieren. Dieses antike Amphitheater ist absolut sehenswert und es bietet sich an, dieses im Anschluss zu besichtigen. Dazu sollte man aber im Vorfeld über Internet die entsprechenden Tickets für die geplante Uhrzeit gebucht haben.
2. Stadtwanderung: Das Tiberufer
In Rom ist bekanntlich immer viel los und in der Stadt herrscht stets reges Treiben. Besonders an den Plätzen wie Piazza Navona oder Campo dei Fiori gibt es immer viel zu sehen und zu erleben. Will man ein wenig ausspannen, etwas Ruhe genießen und sich dennoch ordentlich die Beine vertreten, so empfehle ich eine Stadtwanderung am Tiberufer. Am Besten startet man an der Metrostation „Circo Massimo“ und schlendert zuerst über die 500 lange Anlage des Circus Maximus, die ehemals längste Pferderennbahn der Antike.

Heute eher ein Park: Die Pferdearena Circus Maximus
Über die Ponte Palatino quert man den Tiber mit Blick auf die kleine Insel „Isola Tiberina“, wo früher die Pestkranken isoliert wurden und heute noch ein bekanntes Krankenhaus steht. Ein Abstecher lohnt sich aber nicht wirklich, da teile ich die Meinung mit vielen anderen. Schöner ist es, durch ein paar Gassen des Stadtteils Trastevere zu schlendern und in eine der Kirchen zu schauen oder einzukehren.
Entlang des Tibers gibt es Fußwege (rechts oder links des Ufers) und bei einer erfrischenden Brise kann man den Touristenbooten zusehen. Um dem Gewusel rund um den Vatikan zu umgehen, empfehle ich, die Tiberseite wieder zu wechseln (z. B. über die Ponte Mazzini) und dann später über die für den Autoverkehr gesperrte Engelsbrücke (Ponti San Angelo) zur Engelsburg zu gehen.

Engelsbrücke und Engelsburg in Rom
Wer noch Zeit hat, sollte die Engelsburg (Castel Saint Angelo) besichtigen und dafür mindestens eine Stunde einplanen. Sie zählt zu meinen Highlights in Rom, da sie als Abwechslung zu all den Kirchen eine Burg ist, die eine besonders interessante und aufwendige Architektur aufweist und zudem auch seit dem 13. Jahrhundert als Fluchtburg der Päpste galt. Eine begehbare Mauer und ein unterirdischer Gang verbindet die Burg mit dem Vatikan.
Zudem hat man hier einen genialen Blick auf die Altstadt, den Tiber und den Vatikan.
Wenn die Abenddämmerung beginnt, ist der weitere Weg entlang des Tibers besonders eindrucksvoll. Umgeben von Flohmarktständen, mit Blicken zurück auf den Petersdom hat man bei gutem Wetter tolle Sonnenuntergänge.

Blick von der Engelsbrücke zum Vatikan

Engel bei der Engelsburg 🙂

Blick von der Ponte Umberto zum Tiber und zum Petersdom
Auf der Ponte Umberto geht es zurück zum Piazza Navona, von wo aus zahlreiche Busse fahren. Wer aber lieber Metro fährt, der muss noch bis zur Station Spagna gehen. Ich garantiere Euch: Das ist eine tolle Stadtwanderung, die richtig müde macht
3. Ausflug: Ostia und Ostia Antica
Wer mehr als 2-3 Tage in Rom ist, sollte unbedingt einen Ausflug ins 30 km entfernte Ostia Antica und zum nahgelegenen Strand Ostia Lido machen. Die Metro fährt bis an den westlichen Rand von Rom. Hier steigt man um in einen Zug und nach weiteren 20 Minuten ist man bereits an der Haltestelle Ostia Antica. Der Fußweg zur antiken Stätte beträgt etwa 10 Minuten.

Auf der „Hauptstraße“ in Ostia Antica
Zunächst wundert man sich, dass diese so bekannte und besondere Stätte kaum Touristen anzieht. Es gibt kaum Schlangen an der Kasse und keine überfüllten Parkplätze. Es ist einfach nur wunderschön relaxed!
Nach den ersten 30 Minuten schlendernd auf dem antiken Kopfsteinpflaster versteht man erst so richtig, wo man eigentlich ist: Hier wurde im 4. Jh. vor Christus die römische Militär- und Hafensiedlung gebaut, damals noch direkt an der Tibermündung, mit wirklich sehenswerten Tempeln und Thermen, einem Amphitheater, diverse „Kaufhäuser“ und eine antike „Kneipe“ in sagenhaft gut erhaltenem Zustand.
Mir hat es hier viel besser gefallen als im römischen „Forum Romanum“, denn dort sind die Gebäude lange nicht so gut erhalten. Da das Gelände weitläufig ist, sollte man 2-3 Stunden einplanen und kann sich zudem noch in der Cafeteria eine Auszeit nehmen.

Freudensprung in Ostia Antica
Zurück zur Bahnstation geht es gleichermaßen. Von dort sind es noch ein paar Minuten mit der Bahn bis zur heutigen Siedlung Ostia. Der Fußweg vom Bahnhof zum Strand ist nicht weit.

Am Lido dei Ostia
Und dann steht man hier am Mittelmeer am Strand, spaziert barfuß im Sand und schaut zu, wie die Sonne ins Meer fällt. Ein sehr schönes Erlebnis, und das alles nur 1 Stunde von Rom entfernt.
Solltet Ihr noch weitere Tipps für Spaziergänge brauchen, dann meldet Euch einfach. Oder schreibt einen Kommentar dazu, welche Abstecher und Geheimtipps für „Fußgänger“ Ihr im Petto habt.
Meine Romfahrt fand im Rahmen einer Pilgerreise im Oktober 2015 statt und wurde nicht gesponsort.